Nachdem Jahn Regensburg am Vortag beim 1:1 in Köln Federn gelassen hatte, gab es für Preußen Münster die große Chance, mit einem Sieg gegen den SC Verl den direkten Durchmarsch klarzumachen. Vor 3500 mitgereisten Münsteranern musste sich der SCP allerdings mit 0:2 geschlagen geben.
In einer verhaltenen Anfangsphase waren es die Gastgeber aus Verl, die etwas mehr vom Spiel hatten. Erstmals richtig gefährlich wurde es allerdings erst in der 27. Minute: Maximilian Wolfram köpfte eine Flanke knapp am Tor von Maximilian Schulze Niehues vorbei.
Im direkten Gegenzug folgte auch der erste Aufreger im Verler Strafraum. Torge Paetow bekam eine Flanke von Joel Grodowski an den ausgestreckten Arm, der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Robin Braun blieb zum Unmut der Adlerträger allerdings aus (27.).
Viel mehr als eine Annäherung von Marc Lorenz (34.) gelang den Gästen vor dem Tor im ersten Durchgang nicht. Auf der Gegenseite machte Niko Koulis seinem Torwart das Leben noch einmal mächtig schwer. Der Innenverteidiger grätschte den Ball auf das eigenen Tor und zwang Schulze Niehues zur Parade (44.).
Lokotsch köpft Verl in Führung
Nach dem Seitenwechsel wurde der SCP etwas offensiver. Malik Batmaz scheiterte erst an Luca Unbehaun im Verler Tor (54.) und verfehlte anschließend knapp (60.) - und das bestraften die Verler eiskalt. Ein abgefälschter Abschluss von Wolfram wurde zur Flanke für Lars Lokotsch, der aus kurzer Distanz einnickte (61.).
Preußen Münster: Schulze Niehues - ter Horst, Koulis, Hahn, Böckle (85. Scherder) - Mrowca (85. Grote), Bazzolli, Kyerewaa (70. Oubeyapwa), Lorenz - Grodowski (69. Steczyk), Batmaz (69. Wegkamp)
Schiedsrichter: Robin Braun
Tore: 1:0 Lokotsch (61.), 2:0 Taz (90.+5)
Gelbe Karten: Mikic, Nadj, Baack / Koulis, Hahn, Kyerewaa
Zuschauer: 5000
Die Münsteraner mussten offensiver werden, schließlich war klar, dass eine Niederlage den Druck für den letzten Spieltag erheblich erhöhen würde. Zehn Minuten nach Lokotschs Treffer jubelte auch der SCP - allerdings nur für kurze Zeit. Eine langer Einwurf sprang dem fallenden Alexander Hahn an den Hinterkopf und von dort zu Koulis, der aus kurzer Distanz vollstreckte, allerdings knapp im Abseits gestanden hatte (71.).
Unbehaun rettet gegen Hahn, Taz macht alles klar
Die Preußen warfen in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne, blieben aber glücklos. Nach einer Flanke von Marc Lorenz köpfte Hahn platziert ins rechte Eck, scheiterte aber am glänzend reagierenden Unbehaun (86.).
In den Schlussminuten tummelten sich nahezu alle Münsteraner im Verler Strafraum, bekamen den Ball aber ein ums andere Mal nicht auf das Tor - und ließen jede Menge Raum für Konter. Einen solchen nutzten die beiden Joker Hendrik Mittelstädt und Berkan Taz zur Entscheidung in der fünften Minute der Nachspielzeit.
Während Verl nun exakt punkt- und torgleich mit Dortmund II auf Rang 11 steht und den eigenen Drittliga-Punkterekord eingestellt hat (53), bleibt der SCP weiter Zweiter, geht aber nur mit einem Zähler Vorsprung in den letzten Spieltag. Dann ist die SpVgg Unterhaching zu Gast im Preussenstadion. Parallel empfängt Regensburg Samstag (13.30 Uhr) den 1. FC Saarbrücken.